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Geschichte Mecklenburg

Geschichte
Mecklenburg-Vorpommern

Die Wurzeln der Geschichte Mecklenburgs liegen in der Slawenzeit. Das Land verdankt auch seinen Namen einer slawischen Burganlage. In einer Urkunde Kaiser Otto III. wird die „Michelenburg“ erstmals 995 urkundlich erwähnt. Bis heute erhalten davon ist der gewaltige Burgwall am Rande von Dorf Mecklenburg.

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Die Einwanderung deutscher Bauern im 13. Jahrhundert aus dem westelbischen Gebiet in die bis dahin slawisch besiedelten Regionen führte zur grundlegenden umgestaltung der politischen, Wirtschafts- und Besiedlungsstruktur. Die meisten der heutigen Dörfer und Städte Mecklenburg-Vorpommerns entstanden im Zuge dieser deutschen Ostexpansion. Auch die noch heute vorhandenen Kirchen sind überwiegend aus dieser Zeit des Spätmittelalters (13. - 15. Jahrhundert). Wichtiger Wirtschaftsfaktor dieser Zeit waren auch die Zisterzienserklöster Dargun, Bad Doberan, Ivenack.

Das Spätmittelalter (13. - 15. Jahrhundert) ist nicht nur die Zeit beindruckender Bauwerke der Backsteingotik, wie Kirchen, Klöster, Rathäuser und Stadttore. Soziale, wirtschaftliche und politische Spannungen gehörten zum Alltagsleben. Daher sicherten einige Städte ihre umfangreichen Feldmarken durch Landwehren. Ritter und Landadel errichtete zu ihrem Schutz Burgen unterschiedlicher Größe und Bauart an vielen Orten des Landes. Es entstand ein Netz von Handelsstraßen. Überfälle auf Kaufleute und Gewalttaten blieben nicht aus. Für gewaltsam zu Tode Gekommene mussten vornehmlich Bürger und Adlige als Sühne Gedenksteine errichten. Diese Sühnesteine sind seltene und beeindruckende Rechtsdenkmäler jener Zeit.

Zum Bild der mittelalterlichen Kulturlandschaft Mecklenburgs gehörten viele Wassermühlen und Windmühlen. Salzquellen führten zur Anlage mehrerer Salinen, in denen das wertvolle „Weiße Gold“ gewonnen wurde.

Den Beginn der historischen Periode der Neuzeit (ab etwa 1500) kennzeichnet die Einführung der Reformation 1549 in Mecklenburg. Daran erinnert der Gedenkstein an der Sagsdorfer Brücke bei Sternberg. Zu den dunkelsten Kapiteln dieser Zeit zählt die Hexenverfolgung. Tausende unschuldiger Frauen, aber auch Männer und selbst Kinder wurden eines Packtes mit dem Teufel bezichtigt und in Hexenprozessen zum Feuertod verurteilt. „Hexenberge“ und „Blocksberge“ als Flurnamen gehen darauf zurück. Ein Folterkeller für „Hexen“ ist im Museum auf der Burg Penzlin zu besichtigen. Beim Gutshaus Groß Wüstenfelde ist ein solches Foltergewölbe ebenfalls aktenmäßig überliefert.

Das 17. Jahrhundert ist u.a. gekennzeichnet durch den Dreißigjährigen Krieg und seine Folgen. Das Land hat schwer zu Leiden unter Verwüstungen, Plünderungen und Bevölkerungsverlust. Für vier Jahre (1628 - 1632) war General Albrecht von Wallenstein Herzog von Mecklenburg. Er residierte von Güstrow aus. Durch den Westfälischen Frieden 1648 wurden Stadt und Seehafen Wismar sowie die Ämter Poel und Neukloster schwedisch (bis 1803).

Anfang des 17. Jahrhunderts beginnt die Entwicklung Mecklenburgs zu einem der bedeutendsten deutschen Glashüttenzentren. Zwischen 1615 und 1901 produzieren mehr als 200 Glashütten das Mecklenburger Waldglas.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts werden die ersten Postkutschen-Kurse im Land eingerichtet.

Ende des 17. Jahrhunderts und besonders mit Beginn des 18. Jahrhunderts beginnt in größerem Umfang der Bau neuer Schlösser, Herren- und Gutshäuser.

Im Laufe des Nordischen Krieges weilt der russische Zar Peter der Große zeitweilig im Land, macht Quartier in Laage, Güstrow und vermutlich auch Walkendorf.

Mecklenburg wird, wenn auch zögerlich, zum Land für Entdeckungs- und Studienreisende. 1766 beschreibt der englische Gelehrte Thomas Nugent seine Reisen „vorzüglich durch Mecklenburg“. Umfassende Agrarstudien, darunter auf dem Gut Dalwitz, betreibt 1782 der Königlich-Dänische Kammerherr Friedrich von Buchwald. Auch Wilhelm von Humboldt bereist Orte an der Mecklenburgischen Ostseeküste auf seiner Norddeutschlandtour 1796.

Das erste deutsche Seebad wird 1793 am Heiligen Damm (heute Heiligendamm) bei Doberan gegründet.

1806 weiten sich die Napoleonischen Kriege auch auf Mecklenburg aus. Zu Kampfhandlungen kommt es u.a. bei Nossentin. Der bekannteste Mecklenburgische Mundartdichter Fritz Reuter beschreibt diese Zeit in seinem Roman „ut de Franzosentid“.

Im Jahre 1846 wird die erste Eisenbahnverbindung auf Mecklenburgischen Gebiet eröffnet. Noch heute verkehren historische Eisenbahnen als Attraktionen an einzelnen Orten.

Zwischen Marlow und Dettmannsdorf-Költzow wird 1904 die erste Kraftomnibuslinie Mecklenburgs eingerichtet. Zu dieser Zeit gibt es in ganzen Land etwa 40 Automobile und 80 Krafträder.

Im Jahre 1918 dankt der letzte Großherzog vom Mecklenburg-Schwerin, Friedrich Franz IV. ab. Er wohnt später weiter im Schloss Ludwigslust.

In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte Mecklenburg zu den Hochburgen jenes Regimes in Deutschland. In Gedenk- und Erinnerungsstätten sowie Museen wird dieser historische Zeitabschnitt aufgearbeitet und dokumentiert.

Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges hört das Land Mecklenburg 1945 auf zu existieren.

Chronik Mecklenburgs

* 995 - urkundliche Ersterwähnung der "Mechelenburg"
* 1160 - Heinrich der Löwe besiegt die Obotriten. Schwerin wird gegründet.
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1229 - Erste Hauptlandesteilung, Mecklenburg wird in 4 Fürstentümer geteilt.
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1419 - Gründung der Universität Rostock
* 1621 - zweite Hauptlandesteilung in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow
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1648 - Im Ergebnis des Westfälischen Friedens werden Wismar, die Insel Poel und Neukloster schwedisch (bis 1803).
* 1
701 - Dritte Hauptlandesteilung in die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz.
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1815 - Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz werden Großherzogtümer
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1871 - Beitritt zum Deutschen Reich
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1920/23 - Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz werden Freistaaten
1934 - Mecklenburg wird vereinigt.
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1952 - Aus dem Land Mecklenburg werden die Bezirke Schwerin, Rostock und Neubrandenburg der DDR.
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1990 - Neugründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern

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