camerata freden III - Zehntscheune

Fest / Festival / Markt, Konzert - Klassik
Freden
02.08. bis 10.08.2025

Eröffnungskonzert - Zehntscheune - Freden
02.08.2025, 19:00 Uhr

Im Spanien des 15. Jahrhunderts lebten Christen, Juden und Muslime – die drei einflussreichsten Kulturen im Mittelmeerraum – nicht nur in von Toleranz geprägter Gemeinschaft miteinander, sondern pflegten auch einen fruchtbaren kulturellen Austausch. Das Programm des Eröffnungskonzerts stellt die spanische Musik dieser Zeit in den Mittelpunkt: Als verbindendes Element zwischen allen Menschen, gründend auf der Schönheit der Melodie und der Anziehungskraft des Rhythmus. Das 1996 vom dänischen Komponisten und Dirigenten Bo Holten gegründete Vokalensemble „Musica Ficta“ sowie das „Ensemble Fontegara“ mit seinen historischen Instrumenten, deren Gründer und Schlagzeuger Raul Mallavibarena die musikalische Leitung des Abends innehat, bringen u.a. Tänze sowie Kinderlieder zu Gehör. Dabei geht es um das Leben und die Liebe, Herz und Hingabe, aber auch Trauer und Tod – und vielleicht klingt dabei schon an, dass in den folgenden 150 Jahren des vermeintlich „Goldenen Zeitalters“ Spaniens für die abrahamitischen Religionen nichts mehr so bleiben wird wie zuvor.

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Michael Heitzlers Klezmer Band - Zehntscheune - Freden
07.08.2025, 19:00 Uhr

Michael Heitzler – Klarinette
Christian Gutfleisch – Klavier
Michael Chylewski – Kontrabass
Daniel Schay – Schlagzeug und Perccusion

"From the Shtetl to the Big Apple"

Die faszinierenden Klänge der alten Klezmer-Musik und ihre ebenso spannende Weiterentwicklung in der neuen Welt stehen im Mittelpunkt des neuen Programms von Michael Heitzler’s Klezmerband. Die Musiker spannen einen Bogen von originalen, alten Klezmer-Stücken – beispielsweise aus der Sammlung des ukrainischen Musikforschers Moyshe Beregovsky – über die berühmten Klassiker von Dave Tarras und Naftule Brandwein bis hin zur nachfolgenden Generation, deren Prägung durch den Jazz hörbar ist. Und auch die Bandmitglieder um Michael Heitzler sind vom Jazz beeinflusst, kommen teilweise zudem aus der Klassik, und lassen ihre musikalischen Hintergründe in die Interpretationen der Stücke einfließen, ohne sie in den Vordergrund zu stellen. Sie verstehen sich als Teil einer Art künstlerischen Kette, die Tradition respektiert und achtet, gleichzeitig aber für eine ständige Weiterentwicklung steht. So soll die Kernbotschaft und der innere Ausdruck der Klezmer-Musik bewahrt werden – um ihr durch Arrangements und Instrumentierung eine sehr eigene, frische und persönliche Note zu verleihen.

camerata freden III - Zehntscheune
10.08.2025, 17:00 Uhr

camerata freden
Ashley Riches Bariton
Adrian Adlam - Violine Klavier
Aleksandra Szurgot-Wienhues Violine
Miriam Tanase Viola
Oliver Mascarenhas Violoncello
Thomas Hell - Klavier

Johann Sebastian Bach - Toccata in D-Dur BWV 912 für Klavier
Fazil Say - Sonate Nr. 1 op. 7 für Violine und Klavier
Gioacchino Puccini - "Chrysanthemi" für Streichquartett
Samuel Barber - "Dover Beach" op. 3 für Bariton und Streichquartett
Johann Sebastian Bach/Ferruccio Busoni - Drei Choralpräludien, bearb. für Klavier
Nun komm, der Heiden Heiland
Wachet auf, ruft uns die Stimme
Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ
Franz Schubert - Notturno Es-Dur D 897 für Klaviertrio
Johannes Brahms - "Vier ernste Gesänge" für Bariton und Klavier

Anschließend Grillfete vor der Zehntscheune!

Von der Wucht der kleinen Werke!

Am Anfang Bach: Johann Sebastian als Tasten stürmender Teenager – virtuos, ein wenig ungewohnt – man hält den Atem an, wenn Thomas Hell die D-Dur Toccata spielt, öffnet er unsere musikalischen Sinne und diese Offenheit werden wir im Fortgang brauchen.

Ja, für Fazil Says Violinsonate braucht es offene Ohren: sie ist ein Dialog der Weltkulturen in Musik – wunderbar, wie er Folklore und Avantgarde zueinander bringt, Zeiten und Kulturen gehen da zusammen. Er gibt sich romantisch, geht auf Tour durch Anatolien, lässt uns an einem Gelage teilnehmen, macht Station an der Schwarzmeerküste. Dann meint man eine Ud – eine türkische Laute – zu hören, auch eine türkische Fiedel und das alles in einer Sonate für Violine und Klavier im ‚Konzertsaal‘.

Dann sind es Chrysanthemen – Crisantemi – als Bezugspunkt: Crisantemi als Blumen der Trauer in dem kurzen Streichquartettsatz von Giacomo Puccini. Er beklagt den Tod eines lieben Freundes. In nur einer Nacht hat er seinen Schmerz Klang werden lassen. Wir hören die Musik heute eher losgelöst vom schmerzlichen Ereignis als romantisches Kondensat.

Von den Klippen Dovers schaut er auf das Meer – der Poet Matthew Arnold, ein Mann des 19. Jahrhunderts. Sein sehnsuchtsvoller Blick wird Poesie, wird zu einem düsteren Gedicht, das später der junge Samuel Barber vertont hat, das war im Jahre 1931. Thema: Liebe in einer Welt der Menschen ohne Glauben. ‚Drum laß uns, meine Lieb, uns beide treu zusammenstehn!‘, weil man sich in all den Stürmen des Lebens besser zusammen behaupten kann.

Wir wechseln wieder an den Flügel. ‚Wüsste ich doch kaum bessere Claviermusik anzutreffen als diese!‘, schreibt Ferruccio Busoni an einen Verleger. Er meint Claviermusik von Johann Sebastian Bach, die er in seinem Sinne eingerichtet und auch weitergedacht hat. Weitergedacht für den ‚modernen‘ Gebrauch, er hat sie angelegt als eine ‚Hochschule‘ des Klavierspiels‘.

Ein nachgelassener, langsamer Satz von Franz Schubert folgt, bei dem die Umstände der Entstehung auch heute noch ein Rätsel sind – man kann so wunderbar spekulieren: sein Notturno in Es-Dur. Bemerkenswert, wie er aus einem Lied der ‚Stöckelschlager‘ Kunstmusik macht. Diese ‚Rammer‘ hat Schubert auf einer Wanderung beobachtet, zum Gesang wurde der Rammklotz gemeinsam gehoben und dann fallen gelassen, um einen Kanal zu bauen – das ist eine mögliche Erklärung des musikalischen Hintergrunds. Schubert hat den Arbeitsrhythmus zum Puls der Musik gemacht.

‚Es sind ganz gottlose Lieder aber ihre Texte stehen Gott sei Dank in der Bibel‘ – der Autor selbst, Johannes Brahms, über seine Vier ernsten Gesänge. Sie sind Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit am Lebensende, ein Jahr vor dem Tod des Komponisten, alles ist von Pessimismus durchwebt. Aber: im letzten der Gesänge – der auf einen Brief des Paulus an die Korinther zurückgeht, heißt es: ‚Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die Liebe.‘ Das soll uns Trost sein – mit diesem ‚Liebesverweis‘ enden dann auch die Fredener Musiktage.
Insgesamt ein durchkomponiertes, kleinteiliges Programm mit vielen Facetten, vielen Bezügen quer durch die Musik- und Geistesgeschichte, in dem man den ‚Harmonien des Glaubens‘ sehr gut nachhören kann.

Zusätzliche Informationen

18:00 Uhr Vernissage Skulpturenausstellung M. Donato Díez

Termine

2
Aug 2025
Samstag

Eröffnungskonzert

Beginn: 19:00 Uhr
ab 27 €
7
Aug 2025
Donnerstag

Michael Heitzler's Klezmer Band

Beginn: 19:00 Uhr
ab 27 €
10
Aug 2025
Sonntag

camerata freden III

Beginn: 17:00 Uhr
ab 27 €
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ab 27 €

camerata freden III - Zehntscheune

02.08. bis 10.08.2025
Zehntscheune
Bergstraße
31084 Freden
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